23. Dezember 2020

Wie Sie Immunsystem & Abwehrkräfte auf natürliche Weise stärken

Der Winter dekoriert die Fenster mit Eiskristallen, die Bäume hüllen sich in ein weißes Kleid. In der kalten Jahreszeit haben auch sie leichtes Spiel: Bakterien und Viren. Nicht nur heuer, in Zeiten der Corona-Pandemie, sondern auch sonst versuchen die mikroskopisch kleinen Krankheitserreger tagtäglich in den menschlichen Körper zu gelangen, um dort Unheil anzurichten. In den meisten Fällen merken wir zum Glück wenig davon, weil unser Immunsystem auf Hochtouren arbeitet. Hin und wieder sorgt so ein Bazillus aber für Schnupfen, Husten & Co. Wie gut wir dagegen ankämpfen können, ist von Mensch zu Mensch verschieden, denn jeder ist genetisch bedingt mit einem individuellen Immunsystem ausgestattet. Ob bei einer Infektion viele oder wenige Antikörper gebildet werden, hängt laut Hermann Wolf, Leiter der immunologischen Tagesklinik Wien, demnach mit den Immune-Response-Genen zusammen, die man in sich trägt. Jeder verfügt über ein anderes Set an B- und T-Zellen, den weißen Blutzellen, die für die Bekämpfung von Viren und Bakterien zuständig sind. Trotzdem gibt es ein paar Möglichkeiten, wie Sie Ihre Abwehrkräfte auf natürliche Art und Weise stärken können und Ihr Immunsystem fit für den Winter machen.

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Mittel & Wege, wie Sie Ihr Immunsystem im Winter stärken können:

Gesund & abwechslungsreich essen

Um gut zu funktionieren, braucht das Immunsystem im Winter viele Vitamine und Spurenelemente. Ernähren Sie sich daher abwechslungsreich, verzichten Sie auf Fast Food, Alkohol und Tabak und nehmen Sie sich Zeit, um die Mahlzeiten achtsam zuzubereiten und bewusst zu genießen. Ganz oben auf der Liste sollten dabei Lebensmittel stehen, die viel Vitamin C enthalten, denn dieses schützt die Abwehrzellen vor schädlichen freien Radikalen, regt die Antikörper-Produktion an und sorgt dafür, dass mehr T-Zellen gebildet werden. Gute Vitamin C-Lieferanten sind Zitrusfrüchte und Kiwis, Brokkoli, Grünkohl oder Paprika. Ebenso wichtig: Vitamin A. Dieses stärkt Haut- und Schleimhautzellen, die eine natürliche Barriere gegen Erreger sind. Karotten, Marillen, Kaki, Spinat, Grünkohl oder Eier gehören daher auf den Speiseplan. Zudem sollten Sie die Vitamin E-Reserven auffüllen, denn damit können Bazillen Zellwände nicht mehr so leicht zerstören. Das geht am besten mit Pflanzenölen, Vollkorn oder Haselnüssen. Daneben sind die Spurenelemente Zink und Selen essentiell. Zink ist vor allem in Fleisch, Milchprodukten, Fisch, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten oder Nüssen enthalten, Selen wiederum in Nüssen, Lachs, Garnelen oder Reis. Auch Knoblauch, Kurkuma, Ingwer oder Heidelbeeren sind übrigens wahre Kraftprotze, wenn es ums Abwehrkräfte-Stärken geht. 

Stress identifizieren & reduzieren

Stress ist einer der Hauptgründe, warum Viren und Bakterien uns außer Gefecht setzen können. Identifizieren Sie daher Ihre persönlichen Stressfaktoren und versuchen Sie, diese zu reduzieren. Dabei kann ein Stresstagebuch helfen. Damit führen Sie sich belastende Situationen besser vor Augen und können bei verhängnisvollen Verhaltensmustern rasch gegensteuern. Auch Entspannungsübungen, die in den Alltag eingebaut werden, sind nützlich. Egal, ob ein abendlicher Spaziergang, Meditation oder Yoga – lernen Sie, loszulassen. Sehr gut gelingt dies auch bei einem Wellness-Urlaub mit Massagen oder entspannenden Bädern. Wichtig in diesem Zusammenhang ist genügend erholsamer Schlaf. Mindestens sieben bis acht Stunden sollten es sein. Nachts schütten wir Wachstumshormone aus, die wir für die Wundheilung benötigen. Außerdem zirkuliert das Stresshormon Cortisol, das die Immunabwehr schwächt, im Schlaf nur noch reduziert in unserem Organismus.

Spazierengehen & Sonne tanken

Zugegeben, im Winter ist es nicht immer einfach, genug Sonnenlicht zu tanken, dabei ist die Sonne für uns essentiell. Eine große Rolle spielt dabei das Vitamin D. Es wird in der Haut unter Einfluss von UV-B-Strahlung gebildet, beugt Entzündungen vor, kann das Risiko für Krebsarten und viele weitere Erkrankungen mindern oder vor Schlaganfällen schützen. Auch Bewegung ist eines der besten Mittel, um die Abwehrkräfte auf natürliche Weise zu stärken. Sport hält den Blutzuckerspiegel auf einem niedrigen Niveau, kann genauso wie Vitamin D vor vielen Leiden schützen und dabei helfen, Depressionen zu lindern. Noch besser ist es, wenn Sie sich dabei im Wald aufhalten, denn auch die Natur wirkt heilend und stärkend. Schon ein kurzer Spaziergang zwischen Bäumen und plätschernden Quellen senkt den Cortisolspiegel, verbessert die Stimmung und beruhigt den Herzschlag. Gehen Sie daher, wenn möglich, täglich an die frische Luft – auch wenn es nur ein kurzer Spaziergang ist – und tanken Sie Sonnenstrahlen. Besonders ans Herz legen können wir Ihnen natürlich einen ausgiebigen Wanderurlaub in Bad Kleinkirchheim. Die schönen Nockberge sorgen für ausreichend Sonnenstunden, viel Bewegung und frische Bergluft.

Kuscheln & sich nahe sein

Das Coronavirus macht uns derzeit einen Strich durch diese Rechnung, aber: Auch die Nähe zu anderen Personen kann das eigene Immunsystem stärken. Versuche zeigen, dass Menschen, die viel Kontakt mit anderen haben, besser gegen Viren gefeit sind, dadurch seltener krank werden oder harmlosere Krankheitsverläufe aufweisen. Umarmen Sie daher bei Gelegenheit wieder einmal Ihre Liebsten oder gönnen Sie sich eine Kuscheleinheit mit dem Partner. Auch das Pflegen von Freundschaften kann dazu führen, dass der Alltagsdruck abnimmt und sich die Zufriedenheit und die eigene Abwehrkraft verbessern.

Dampf ablassen & mehr lachen

Es klingt kurios, ist aber wirkungsvoll: Wer Wut und Kummer nicht unter den Tisch kehrt, sondern offen kommuniziert und auch einmal auf den Tisch haut, stimuliert die Aktivierung von T-Zellen, die bei der Abwehr helfen. Fressen Sie daher Ihren Schmerz nicht in sich hinein, sondern machen Sie Ihrem Ärger Luft. Mitten im Wald alleine einmal laut zu schreien zum Beispiel, kann unheimlich befreiend sein. Wer es ruhiger mag, kann auch mit einem Freund über die eigenen Nöte sprechen oder ein Tagebuch führen. Gleichzeitig ist es wichtig, kleine Vergnügungen in den Alltag einzubauen. Unsere Abwehr funktioniert nämlich dann besonders gut, wenn wir uns wohlfühlen, frisch verliebt sind oder viel lachen. Dadurch wird die Produktion des Immunglobulins A angekurbelt. Gönnen Sie sich daher Fernsehabende mit lustigen Komödien, telefonieren Sie mit der besten Freundin oder lesen Sie ein humorvolles Buch.

Mehrmals gründlich Hände waschen

Nicht erst seit Corona, sondern ganz allgemein gilt: Hände waschen hilft. Menschen, die sich fünf Mal pro Tag gründlich die Hände waschen, sind Untersuchungen zufolge nur halb so oft erkältet. 20 bis 30 Sekunden sollten es unter dem Wasserstrahl schon sein. Bauen Sie dieses Ritual in Ihren Alltag ein – am besten, sobald Sie im Büro angekommen sind und später, wenn Sie wieder Ihre Wohnung betreten.