20. Dezember 2021
Wir sind ständigen Reizüberflutungen ausgesetzt. Kommunikation findet zunehmende virtuell statt. Wir sind immer erreichbar und tragen Telefone, Smartphone und die Arbeit in Form von Laptops und Tablets überall hin mit. Ganz selbstverständlich, wir könnten ja etwas verpassen. Die früheren Generationen waren nur erreichbar, wenn sie zu Hause waren oder in der Arbeit. Dazwischen regierte Stille zum Kraft schöpfen. Aber heute - halten wir Stille noch aus?
Zuerst einmal müssen wir innehalten und die Stille entdecken. Sie ist schon lange nicht mehr omnipräsent, sondern bedarf durchaus Disziplin und Mut sie selbst zu kreieren.
Ein Ort des Wohlfühlens wird zu Hause gesucht (ohne Hausarbeit und viel Technik). Alle Hintergrundgeräusche wie Musik, Fernsehen etc werden ausgeschaltet. Ja und auch das Telefon bzw Smartphone. Es ist schwer aber machbar. Und wie aus dem Nichts erscheint sie, die Stille. Wie lange hält ihr durch ohne Ablenkung? Gewöhnungsbedürftig oder?
Nicht entmutigen lassen, am Anfang regiert das Gefühl im Hamsterrad zu sein und ständig etwas tun zu müssen. Tee trinken und sich gemütlich unter eine Decke kuscheln hilft. Am besten sind Tees mit Ingwer. Der Ingwer erzeugt von innen ein wärmendes Gefühl und ist auch leicht selbst gemacht.
Zutaten:
4 TL schwarzen Tee (grüner Tee wäre eine Alternative)
1/2 Ingwerzehe (klein gehackt)
1 Liter Wasser
etwas Zitronensaft (ca. 1 TL)
Honig oder Kandiszucker
Den kleingehackten Ingwer und den Tee mit kochendem Wasser aufgießen und 5 min ziehen lassen. Danach Zitronensaft dazu und süßen ja nach Geschmack. Eine Kerze noch dazu anzünden und dem flackernden Flammenspiel zuschauen. Stillegenuss deluxe oder?
Die Natur bietet genügend stille Plätzchen, ob Wälder, Berge, weitläufige Wiesen, entlang von Ufern. Im Herbst verwöhnt mit Farbenpracht, im Winter knirschen die Schritte im Schnee oder der Matsch klatscht lustig am Schuhwerk, der Frühling lässt die Blüten entdecken und im Sommer werden Leuchtreklamen gegen Glühwürmchenspaziergänge ausgetauscht. Diese Wunder der Natur sind aber nur für diejenigen sichtbar, die Stille zulassen und sich für Momente von der Erreichbarkeit verabschieden.
Mit diesen 3 Schritten wird der Stillefrust zum Balsam für die Seele und gibt ihr wieder Raum, um Kraft zu schöpfen. Nicht gefrustet sein, wenn es das erste Mal nicht klappt. Der Genuss der Stille fordert Aufmerksamkeit, die wir uns selbst schenken. Wenn wir aus der Stille wieder auftauchen, werden wir merken, dass wir auch nichts verpasst haben.
Der Stillstand ist nicht eingetreten oder was meint ihr?