10. August 2022

Waldbaden – Was ist das?

Es ist sicherlich nicht der erste Trend, der aus Japan zu uns nach Europa gekommen ist. Aber vielleicht ist es einer der wenigen, die sich auch langfristig etablieren können. Denn für viele ist Waldbaden weit mehr als nur ein Trend. In Japan wird Shinrin-Yoku bereits seit Jahrzehnten als Naturheilmethode ausgeübt und sogar an Universitäten gelehrt. Und das nicht ohne Grund: Mittlerweile belegen zahlreiche Studien die positiven Wirkungen des Waldbadens auf uns Menschen. Grund genug für uns, das Thema näher zu beleuchten.

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Wie funktioniert Waldbaden?

Den Begriff ‚Baden‘ verknüpfen wir instinktiv mit dem Meer, einem See oder auch der eigenen Badewanne. Doch fürs Waldbaden braucht es gar kein Gewässer. Trotzdem geht es beim Waldbaden ums Eintauchen. Ums Eintauchen in die unberührte Natur. Um ein bewusstes Wahrnehmen der Natur und des Waldes mit allen Sinnen: das satte Grün der Wiesen bestaunen, die raue Rinde der Bäume spüren, die frische Luft des Waldes einatmen, das sanfte Rascheln der Blätter und die unterschiedlichen Tierlaute hören und die Kräuter und (genießbaren!) Beeren schmecken. Wichtig dabei ist, auf eine ruhige und tiefe Atmung zu achten. Das lässt den Puls sinken und den Körper herunterfahren. Wir werden dadurch ruhiger und entspannter. Wer möchte, kann den Waldbesuch auch mit einer Meditation verbinden. 

Um die Wirkung des Waldbadens in vollen Zügen zu spüren, reicht es nicht aus, einen kurzen Spaziergang zu machen. Nehmen Sie sich mehrere Stunden – oder sogar Tage – Zeit. Gehen Sie bewusst durch den Wald, suchen Sie sich schöne Plätze, an denen Sie für mehrere Stunden innehalten und abschalten können. Achten Sie darauf, dass Sie nicht zu schnell oder zu weit gehen. Denn Waldbaden soll nicht anstrengend sein. Es soll Energie geben, anstatt sie dem Körper durch zu fordernde Aktivitäten zu rauben. Nehmen Sie sich beim Waldbaden außerdem Zeit für sich. Ganz allein, ohne Begleitung.

3 wertvolle Tipps für Anfänger

  • Packen Sie genügend Proviant ein. Wie schon erwähnt, sollten Sie sich zum Waldbaden mehrere Stunden, oder sogar den ganzen Tag, Zeit nehmen. Das macht natürlich auch hungrig und durstig. Nehmen Sie deshalb genügend Wasser, Obst, Müsliriegel und Brötchen für die Auszeit mit. Achten Sie aber darauf, dass Ihr Rucksack dadurch nicht unnötig schwer wird.
  • Beenden Sie den Waldaufenthalt, bevor es dunkel wird. Dunkelheit erhöht in der Regel unser Stresslevel, was gegen die Philosophie des Waldbadens spricht.
  • Nehmen Sie sich bei den ersten Waldbesuchen ein Buch mit. Gerade zu Beginn kann es sein, dass es Ihnen schwerfällt, einfach ein paar Stunden nichts zu tun.

Wirkung von Waldbaden auf die Gesundheit

Experten und Studien sind sich einig: Waldbaden hat eine positive Wirkung auf die Menschen. Grund dafür sind chemische Botenstoffe (Terpene), die der Wald absorbiert. Studien zufolge können mehrtägige Waldausflüge das Immunsystem durch die Bildung von Abwehrzellen stärken und vor Krebs schützen. Dafür sind allerdings längere und regelmäßige Ausflüge nötig. Aber auch bereits bei kürzeren Aufenthalten entfalten Wald, Natur und Frischluft ihre Kräfte. Bei depressiven Verstimmungen und Burnout dienen sie als Stressventil – wollen Sie einfach nur zur Ruhe kommen und dem Alltag entfliehen, so ist der Wald der beste Ort dafür. Bei Atemproblemen oder Lungenkrankheiten wirkt die Waldluft wohltuend auf Patienten. Ebenso lassen sich Bluthochdruck und ein erhöhter Puls auf natürliche Weise senken. Sie sehen: Vom Waldbaden profitieren Körper und Psyche.

Der Beruf des Waldbademeisters

Vielleicht haben Sie schon einmal von der Berufsbezeichnung Waldbademeister oder Waldluftbademeister gehört und sich gefragt, was das für ein Job sein soll? In Österreich gibt es mehrere Möglichkeiten, sich zum Waldbaden-Trainer ausbilden zu lassen. Auch die Berufsbezeichnungen sind vielfältig. In der Ausbildung lernt der Waldbademeister alles über die Naturheilmethode Shinrin-Yoku. Aber auch Waldkunde und Biologie, das Forstgesetz, praktische Übungen und wie man diese anderen lehrt, Didaktik und die richtige Anleitung von Gruppen/Einzelpersonen stehen auf dem Stundenplan. 

Waldbaden in Kärnten

Waldbaden ist grundsätzlich in jedem Wald möglich. Und davon gibt es in Österreich jede Menge. Für Anfänger kann es sinnvoll sein, geführtes Waldbaden in der Gruppe (oder auch einzeln) auszuprobieren oder an Workshops teilzunehmen. Dafür gibt es bei uns in Kärnten unterschiedliche Anbieter. Ganz besondere Orte zum Waldbaden, die sich auch gut mit einem Urlaub im Hotel Pulverer verbinden lassen, sind am Millstätter See zu finden. Nur etwa 20 Autominuten vom Hotel entfernt, warten am Millstätter See sogenannte Slow Trails darauf, von Ihnen entdeckt zu werden. Diese Wege sind höchstens 10 Kilometer lang und Sie können sich den ganzen Tag dafür Zeit nehmen, um die Natur und die Umgebung bewusst wahrzunehmen. Auf manchen Trails laden Hängematten dazu ein, innezuhalten, auf anderen wiederum Bänke mit atemberaubender Aussicht. Oder Sie suchen sich selbst ein gemütliches Plätzchen im Wald. Die Slow Trails Mirnock und Zwergsee eignen sich besonders gut zum Waldbaden. Hier gibt es sogar Infostationen mit weiteren wichtigen Infos zum Thema Waldbaden.

Entdecken Sie die Slow Trails bei Ihrem Sommerurlaub in Kärnten. Wir freuen uns, Sie im Hotel Pulverer begrüßen und verwöhnen zu dürfen!