12. November 2020

Genießen auf Kärntnerisch: Traditionelle Speisen & Hausmannskost

Hohe Berge, fruchtbare Täler, erfrischende Seen – das südlichste Bundesland Österreichs ist bekannt für seine malerische Landschaft und die vielen Möglichkeiten, hier sowohl Ruhe als auch Vitalität zu finden. Auch in der Kärntner Küche ist Vielfalt angesagt: Hier trifft das mediterrane Temperament Italiens auf die herzhafte Bodenständigkeit Sloweniens und verschmilzt mit der alpinen Frische Kärntens zu einem außergewöhnlichen, kulinarischen Erlebnis. Egal, ob würzige Kirchtagssuppe, nussig-süße Putica, feurige Pasta oder herzhafte Kärntner Kasnudeln – Ihrem Gaumen stehen in Kärnten jede Menge Geschmacksexplosionen bevor. Auch im Hotel Pulverer gibt diese einzigartige Alpe-Adria-Kulinarik den Ton an: Traditionelle Speisen aus Kärnten, Slowenien und Italien werden hier neu interpretiert und geschmackvoll auf den Teller gebracht. Qualität spielt dabei eine essentielle Rolle: Wild-, Kalb- und Rindfleisch, sowie Schweinespeck, Hühnereier und Forellen stammen vom eigenen Bauernhof samt Damwildgehege und Fischgewässer und werden mit frischen Kräutern und Produkten des eigenen Gemüsegartens verfeinert. Deswegen dürfen wir uns auch zertifizierter Partner der AMA-Genuss-Region Kärnten nennen.

Um Ihnen einen Eindruck von der vielfältigen Kärntner Küche zu gewähren, stellen wir im Folgenden ein paar beliebte Gerichte vor.

fd73ca50-ccf9-4c09-9e36-5da8e80d572f

Ein Blick in den Suppentopf & in das Reindl: Traditionelle Speisen Kärntens im Überblick

Kärntner Kasnudeln

Kleine Häppchen, großer Geschmack – so könnte man jene Teigtaschen bezeichnen, die untrennbar mit der südlichsten Region Österreichs verbunden sind. Innen wie außen sind die Kärntner Kasnudeln echte Kunstwerke: Die klassische Fülle besteht aus Bröseltopfen, Kartoffeln, Zwiebeln, Kräutern und vor allem Nudelminze. Diese verleiht dieser traditionellen Kärntner Speise erst ihre typische feine Note. In manchen Regionen kommen noch Kerbel und andere würzige Zutaten zum Einsatz. Generell sind im Laufe der Zeit viele unterschiedliche Variationen der Kasnudeln entstanden, die jedoch alle eines gemeinsam haben: ihre gekrendelten Ränder. Damit ist das zackenartige Festdrücken des Teiges am Rand gemeint, um die Spezialität zu verschließen. Das Krendeln erfordert einiges an Übung und handwerklichem Geschick und gilt daher als hohe Kunst. Vor dem Servieren werden die Kasnudeln mit geschmolzener Butter beträufelt. In manchen Gegenden kommt auch „Sasaka“ hinzu, die slowenische Interpretation des Verhackert. Als würziger Aufstrich wird Sasaka übrigens auch gerne in Buschenschänken zur Brettljause gereicht.

Kärntner Reindling

Naschkatzen sollten sich den Kärntner Reindling nicht entgehen lassen. Der Kuchen hat seinen Namen vom Reindl, einem flachen Kochtopf, in dem er früher ausschließlich gebacken wurde. Heute wird die Süßspeise zunehmend in einer Gugelhupf-Form hergestellt, traditionelle Formen sind aber nach wie vor verbreitet und erhältlich. Was sich hingegen nicht verändert hat, ist der einzigartige Geschmack der Süßspeise. Verantwortlich dafür sind Zimt und Rosinen, die sich zu Milch, Zucker, Ei, Butter, Mehl, Salz und Hefe gesellen. Auch ein Schuss Rum darf nicht fehlen. Das Ergebnis ist ein fluffiger Kuchen, der das ganze Jahr über gern gegessen wird. Sie haben den Kärntner Reindling noch nie probiert? Halten Sie am besten bei Ihrem nächsten Aufenthalt im Hotel Pulverer beim täglichen Frühstücksbuffet danach Ausschau... Die kleine Version des Reindlings ist übrigens das „Zuckerreinkale“, das mit einer Zuckerglasur übergossen wird und eine beliebte Nachspeise für unterwegs ist.

Kärntner Kirchtagssuppe

Ein weiterer Vertreter der Kärntner Hausmannskost ist die Kirchtagssuppe. Sie wird traditionell im August rund um den Kirchtag genossen, einem Villacher Volksfest mit Brauchtumsumzügen, Marktständen und Vergnügungsangeboten. Charakteristisch für die Kirchtagssuppe ist ihre gelbe Farbe, die je nach Variante von einem zarten Zitronengelb bis hin zu einem intensiven Sonnengelb variieren kann.  Verantwortlich dafür ist Safran, der in keinem Rezept fehlen darf. Dazu kommen Zutaten wie Rind, Huhn, Schwein oder Lamm, sowie Karotten, Sellerie, Zwiebel, Knoblauch, Mehl, Ei, Schlagobers und Sauerrahm. Die große Vielfalt an Gewürzen – von Zimt und Nelken über Pfeffer und Lorbeer bis hin zu Liebstöckel, Basilikum und Zitrone – verleiht der Suppe ihren einzigartigen Geschmack. Traditionell wird dazu ein Stück Reindling gereicht.

Lesachtaler Brot

Probieren sollten Sie auch das Lesachtaler Brot, schließlich gilt es als UNESCO Weltkulturerbe. Die Geschichte des Natursauerteigbrotes mit der charakteristischen Kruste ist weitgehend von den landschaftlichen Gegebenheiten des Lesachtals geprägt: Weil die Bauernhöfe der dortigen Bevölkerung auf bis zu 1.427 Metern Seehöhe liegen, war der Weg zu den größeren Ortschaften, Märkten und Geschäften seit jeher mühsam – im Winter sogar teils unmöglich. Selbstversorgung spielte daher stets eine große Rolle. Im Tal wurde deshalb viel Getreide angebaut und etliche Mühlen entstanden. Ging die Tradition rund ums Brotbacken in den 1980er-Jahren jedoch zunehmend verloren, so erlebt sie seit ein paar Jahren wieder einen Aufschwung. Lesachtaler Landwirte bauen wieder verstärkt Weizen und Roggen an, geben Interessierten Einblicke in die traditionelle Brotherstellung und stärken damit die Region.

Hadntorte

Vor allem im Südosten Kärntens wächst und gedeiht der Hadn prächtig. Unter diesem Dialektwort verbirgt sich nichts anderes als Buchweizen. Das ursprünglich aus Asien stammende Getreide wurde von wandernden Völkern wie den Tataren und Mongolen im 13. Jahrhundert nach Österreich gebracht. Aus dem ursprünglich als Tataren-, Türken- oder Heidenkorn bezeichneten Getreide wurde so das umgangssprachliche Wort „Hadn“. Bei der Hadntorte spielt Buchweizen also die Hauptrolle. Aber auch ohne eine andere Zutat geht bei diesem Dessert nichts: die Grantn. Unter Grantn verstehen die Kärntner Preiselbeeren. Zusammen mit dem Hadnmehl, Haselnüssen, Butter, Ei, Honig, Zucker, Ei, Milch, Zitronenschale, Grantnmarmelade und gerösteten Mandelblättchen entsteht so eine exquisite Torte, die perfekt zum Nachmittagskaffee passt.

Potica

So manches Gericht der Kärntner Hausmannskost oder Dessert hat seinen Ursprung aufgrund der geographischen Lage in Slowenien. Deswegen wird auch die Potitze, auf Slowenisch Potica, in kärntnerischen Küchen genauso gern gebacken wie jenseits der Grenze. Die Bezeichnung „Potica“ geht auf das slowenische Wort „poviti“ zurück, was so viel wie „einwickeln“ bedeutet. Und genau darum geht es bei dieser Süßspeise, denn sie wird fest zusammengerollt bevor sie in die kranzförmige Potica-Backform kommt oder direkt im Ofen gebacken wird. Als Grundlage dient ein Hefeteig, der mit verschiedenen Füllungen zubereitet wird. In Slowenien gibt es mehr als 80 unterschiedliche Variationen dieser Nachspeise – am beliebtesten sind Walnuss-, Haselnuss, Mohn- oder Topfenpoticas. Früher wurde das Gebäck nur an Festtagen hergestellt, mittlerweile erfüllt sein Duft die Küchen aber ganzjährig.