14. Oktober 2020

Heilfasten im Urlaub – so gelingt die Kur für Körper und Geist

Fast so alt wie der menschliche Hang zur Völlerei ist auch sein Gegensatz: der Verzicht. Papst Gregor der Große war es, der im Jahre 590 die nach wie vor praktizierte, 40-tägige Fastenzeit vor Ostern festlegte. Seine Bedingungen damals: kein Fleisch von warmblütigen Tieren, später sogar keine Butter oder Milch, kein Käse und keine Eier. Aber nicht nur im christlich geprägten Kulturraum, sondern auch in anderen Weltreligionen spielten und spielen temporäre Nahrungseinschränkungen eine Rolle. Neben dem spirituellen Fasten stützt sich auch das medizinische auf eine lange Tradition. Hierbei wird Heilfasten sowohl als präventiver Ansatz für gesunde Menschen, als auch als Therapie für bestimmte, akute Krankheiten definiert.

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Heilfasten als „Diät der Seele“

Über die Jahre hinweg haben sich unterschiedliche Fastenmethoden entwickelt – das klassische Heilfasten geht auf den deutschen Arzt Otto Buchinger zurück. Im Gegensatz zum totalen Fasten darf dem Körper dabei eine geringe Menge an Energie zugeführt werden. Laut Buchinger hat Heilfasten sowohl eine medizinische, als auch eine psychosoziale und spirituelle Komponente. Alle drei sind untrennbar miteinander verbunden, weswegen er von einer „Diät der Seele“ sprach.

Auch heute können viele dem Fasten nach wie vor etwas abgewinnen. Verändert hat sich jedoch das Motiv: Fasteten die Menschen früher vordergründig aus spirituellen Gründen, so sind es heute zunehmend gesundheitliche. Mehr Wohlbefinden oder weniger Kilos stehen ganz oben auf der Wunschliste.

Die Vorteile von Heilfasten im Urlaub

Immer öfter beginnen Menschen mit dem Fasten im Urlaub – zu Recht, denn dies hat viele Vorteile: Fernab der eigenen vier Wände, in einer neuen Umgebung, laufen Sie weniger Gefahr, in alte Muster zurückzufallen und lassen sich leichter auf Neues ein. Speziell auf Gesundheit ausgelegte Hotels wie das Hotel Pulverer bieten eigene Menüs an, die Ihnen das Durchhalten erleichtern. Außerdem kann professionelle Betreuung beim Heilfasten im Urlaub in Anspruch genommen werden und sportliche Aktivitäten im und um das Hotel sorgen für Motivation und Ablenkung. In unserem Gesundheitszentrum stehen Ihnen Profis in all diesen Belangen mit Rat und Tat zur Seite.

Aber warum ist Heilfasten eigentlich so gesund und wie läuft eine solche Kur ab?

Warum ist Heilfasten so gesund?

Wer es richtig ausführt, kann nicht nur sein Gewicht reduzieren, sondern auch Verdauungsprobleme lindern, den Stoffwechsel ankurbeln und damit Stoffwechselkrankheiten entgegenwirken. Zudem kann sich Fasten positiv auf Hautkrankheiten, Herz- und Kreislaufbeschwerden, die Schilddrüse, Allergien sowie chronische Erkältungen auswirken. Ganz nebenbei wird das Immunsystem gestärkt und der Körper von Giftstoffen befreit. Nicht zuletzt setzen Sie sich dabei wieder intensiver mit den eigenen Bedürfnissen auseinander, trinken und essen bewusster und erleben Geschmäcker intensiver. Viele nehmen das Fasten im Urlaub als Anlass, um ihre Ernährung generell umzustellen, womit das eigene Wohlbefinden langfristig gesteigert werden kann. Doch Achtung: Auch Nebenwirkungen sind nicht ausgeschlossen. Kreislaufbeschwerden wie Schwindel, Kopfschmerzen, trockene Haut, ein geschwächtes Sehvermögen oder Frieren sind nicht selten. Genau deswegen sollte längeres Heilfasten ausschließlich in Abstimmung mit Experten durchgeführt werden.

Wie lange sollte eine Fastenkur dauern?

Wer sich für eine Fastenkur entscheidet, sollte die Dauer vorab mit Experten klären. Grundsätzlich braucht der Körper stets eine gewisse Zeit, um sich an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen. Mindestens sieben Tage sollten es daher schon sein. Mitunter können aber auch 14 oder sogar 21 Tage hilfreich sein. Vor einer Fastenauszeit empfiehlt es sich, schon zu Hause kontinuierlich und langsam eine Ernährungsumstellung in Gang zu setzen, etwa indem Sie mehr Obst und Gemüse in den Alltag integrieren oder Kohlenhydrate und ungesunde Fette reduzieren.

Wie läuft Heilfasten ab?

Das klassische Heilfasten dauert zwischen 7 und 14 Tage und läuft in drei Phasen ab:

  • Die Eingewöhnung: Die erste Phase beginnt mit zwei bis drei Entlastungstagen. Kleinere Portionen und Schonkost wie gedünstetes Gemüse und Obst, Reis, Kartoffeln und Haferflocken landen jetzt auf dem Teller. Süßes, Fleisch, Salz, Kaffee, Nikotin und Alkohol werden aus dem Alltag verbannt, stattdessen hält mehr Bewegung Einzug, um die Verdauung anzukurbeln. Eine Darmentleerung – zum Beispiel mit Glaubersalz – kann unterstützend wirken.
  • Das Fasten: In der eigentlichen Fastenphase wird – je nach Fastentyp – (fast) ganz auf feste Nahrung verzichtet. Wasser, Gemüsebrühe, Tees sowie Obst- und Gemüsesäfte stehen jetzt ausschließlich auf dem Speiseplan. Auch von Medikamenten, die nicht unbedingt benötigt werden, sollte Abstand gehalten werden. Regelmäßige Spaziergänge sind Pflicht.
  • Das Fastenbrechen: Schließlich darf die Fastenzeit ruhig auslaufen. Hierfür eignet sich als Start ein mittelgroßer Apfel oder eine weichgekochte Kartoffel. Danach darf mit leichten Gemüsesuppen oder sanft gewürzten Gerichten, viel Gemüse, Obst und Reis langsam zurück zu fester Nahrung gekehrt werden.